Wir könnten den Energieverbrauch unserer Gesellschaft auf ca. ein Zehntel reduzieren. Dies ist meine grundlegende Position zum Thema Klimaschutz.
Hierzu das Beispiel Mobilität:
Bei einer Veranstaltung des Göttinger Klimaschutzbeirats im Deutschen Theater habe ich einen Aspekt, der sich grundlegend anders hätte entwickeln können, mit Hilfe eines Mitbringsels dargestellt. Durch Anklicken des Bildes gelangen Sie zu meiner Vorstellung eines sehr besonderen Fahrzeugs in einem kurzen Youtube-Clip:
Das Göttinger Ei
Wir könnten den Energieverbrauch für Mobilität also leicht auf 10 % reduzieren, sogar noch darunter.
Dies gilt auch für weitere Bereiche. 10 % des heutigen Energieverbrauchs könnten mit Wind, Sonne, Wasserkraft und Geothermie als wichtige Wärmequelle gedeckt werden. Dies wäre ein Weg, der Klimakatastrophe zu begegnen, ohne dass Atomenergie notwendig würde.
Meine Forderungen zur Energieversorgung für Göttingen:
- Photovoltaik auf allen Gebäuden
- Ausbau der Windenergie auch auf Flächen der Stadt Göttingen
- Nutzung von Geothermie
- Weitgehender Ausstieg aus der Verbrennung von Biomasse statt dies auszubauen
- Wärmeversorgung der Haushalte durch Ausbau der Installation von Wärmepumpen in Verbindung mit Photovoltaik und Geothermie. Hierfür eine Ausbildungs- und Beratungsoffensive
- Progressiver Stromtarif
Das Klimathema im Allgemeinen:
Die ungeheuren Überschwemmungen im Westen Deutschlands (besonders in Ahrweiler, Erftstadt, …) sind erschreckend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und den Hinterbliebenen der Hunderten ums Leben Gekommenen. Durch diese Katastrophe ist noch mehr Menschen bewusst geworden, dass die Auswirkungen der Klimakatastrophe auch unsere Lebensbedingungen in Deutschland massiv beeinträchtigen und sogar existenziell gefährden können.
In den Kommunen, also auch in Göttingen, lassen sich viele Weichen stellen, um auf eine Gesellschaft hinzuwirken, die sich mit erneuerbaren Energien klimaneutral versorgen kann. Hier wird sehr konkret entschieden, welche Radwege und welche Straßen gebaut bzw. saniert werden, wie Photovoltaik (PV) auf städtischen Gebäuden ausgebaut wird und wie private Gebäudebesitzer dabei unterstützt und beraten werden, PV auf in Frage kommenden Dachflächen zu installieren.
Auch über die Entwicklung von Anlagen zur Nutzung von Geothermie für die Wärmeversorgung können wir hier in Göttingen entscheiden.
Warum ist in den letzten Jahrzehnten so wenig für Klimaschutz geschehen?
In den letzten Jahrzehnten gab es viele Fehlentwicklungen und zu träge Veränderungen in der richtigen Richtung, obwohl zunehmend mehr Menschen klar geworden ist, dass wir Rücksicht auf unser Klima nehmen müssen.
Beispielsweise wurde die Mobilität sogar seit den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts und bis heute viel zu stark auf die Nutzung von PKW, wie wir sie auch heute noch kennen, ausgerichtet. Sie verschwenden sowohl bei der Herstellung als auch im Betrieb sehr viel Energie. Die Automobilindustrie, ihre Zulieferer, die Infrastruktur für PKW (Straßen, Parkplätze) in den Kommunen und der Betrieb der PKW (vor allem durch den aus Rohöl gewonnenen Treibstoff) verursachen einen großen Teil des Energieverbrauchs und der Umweltschädigungen, die charakteristisch für unsere Industriegesellschaft sind.
Energieintensive Industrien
In der Vergangenheit haben wir uns in der LINKEN besonders in Göttingen mit dem Problem der energieintensiven Industrien auseinandergesetzt. Chemische Industrie, Stahlindustrie, Zementindustrie und Papierindustrie machen gemeinsam den Großteil des unnötigen Energieverbrauchs unserer Gesellschaft aus.
Nur wenn wir diese Beiträge kritisch unter die Lupe nehmen und ihre Entbehrlichkeit bzw. ihre Ersetzbarkeit prüfen, kommen wir der Möglichkeit nahe, dass die Energiequellen, die man wirklich erneuerbar nennen kann, für unsere Gesellschaft ausreichen könnten. Photovoltaik, Windenergie, Geothermie und Wasserkraft könnten in einer beschränkten mengenmäßigen Ausbaustufe weitgehend unschädlich für Natur und Klima den Energiebedarf unserer Gesellschaft vollständig decken.
Für den Energiehunger der energieintensiven Industrien in ihrer heutigen Ausprägung hingegen können diese Energiequellen niemals ausreichend sein. Dafür benötigen wir entweder wie in der Vergangenheit fossile Energiequellen oder Atomenergie.
Wie eine Energiewende durch CDU und Rot-Grün verschleppt wurde
Die Ökologische Plattform (ÖPF) in der LINKEN in Göttingen, in der ich mitwirke, hat zu den Hintergründen recherchiert, welche Rolle die energieintensiven Industrien bei der Verschleppung von Maßnahmen gegen den Klimawandel spielen. Vor allem ging es der ÖPF Göttingen auch darum, wie die energieintensiven Industrien die öffentliche Diskussion und politische Parteien beeinflussen und instrumentalisieren.
Zu dem Thema ist ein Vortrag verfügbar. In diesem Vortrag kann man erfahren, wie der Umweltpolitiker Klaus Töpfer (CDU) schon 2002 als stellvertretender Vorsitzender des Nachhaltigkeitsrats der rot-grünen Bundesregierung sich für die Entwicklung von neuen Atomreaktoren für die Herstellung von Wasserstoff eingesetzt hat.
Joschka Fischer (Grüne) hat sich für ein Wasserstoffzeitalter schon im Jahr 2000 bei seiner Antrittsrede als Außenminister in der UNO-Generalversammlung eingesetzt und Jürgen Trittin hat ebenso im Jahr 2002 den Ausbau der Nutzung von Biomasse für die Energieversorgung prognostiziert und sich dafür ausgesprochen.
Weder diese Damen und Herren von der CDU noch von den Grünen haben sich für eine massive Energieeinsparung eingesetzt, sondern sie haben Strategien das Wort geredet, die bis heute maßgeblich dazu beigetragen haben, ernsthafte Schritte gegen den Klimawandel zu verschleppen.
Nun müssen wir hier vor Ort sehen, wie die schnellsten Schritte möglich sind:
Gegen den Klimawandel und dazu, Göttingen für den Klimawandel, soweit er sich nicht mehr verhindern lässt, fit zu machen.